Bietigheim-Bissingen. Dürr setzt für den Holzmaschinenbauer Homag ehrgeizige Ziele. Mittelfristig soll der Gewinn von Homag deutlicher mehr steigen als der Umsatz, sagte Dürr-Finanzchef Ralph Heuwing, der Ende 2014 die Leitung von Homag übernommen hat, am Dienstagabend vor Journalisten. Er sehe dort noch "eine Menge Potenzial". Aktuell ist Homag weniger profitabel als der Gesamtkonzern Dürr und seine Einzelsparten.
Ein Stellenabbau sei aber nicht geplant, sagte Heuwing. Stattdessen setze er auf Wachstum in China und den USA. Dort hatte Homag vor gut einem Jahr den Vertriebs- und Servicepartner Stiles übernommen. Das Geschäft mit Dienstleistungen soll insgesamt weiter ausgebaut werden. Es hat bislang einen Umsatzanteil von etwa 17 Prozent. "Wir haben bei Dürr gesehen, wenn man das mehr in den Fokus nimmt, kommt mehr dabei raus", sagte Heuwing.
Homag ist nach eigenen Angaben Marktführer im Geschäft für Maschinen für Möbelhersteller. 84 Prozent der Umsätze kommen aus der Möbelindustrie. Größter Kunde ist Ikea. Das schwedische Möbelhaus trägt etwa vier Prozent zu Homags Umsätzen bei.
Endgültige Zahlen für das vergangene Jahr liegen noch nicht vor. Nach einem Gutachten, das für außerordentliche Hauptversammlung am 5. März erstellt wurde, kann Homag aber mit einem Umsatz von 931 Millionen Euro und einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 35,5 Millionen Euro rechnen. "Wir blicken auf ein sehr erfreuliches Jahr zurück", sagte Heuwing.
Dürr hatte im vergangenen Oktober die Mehrheit an Homag übernommen, um unabhängiger vom Autogeschäft zu werden. Dürr ist bislang unter anderem auf Lackieranlagen für Autohersteller spezialisiert und ist auf diesem Gebiet unangefochtener Marktführer. (dpa-AFX/gem)