Wolfsburg. Stundenlange Verhandlungen zwischen VW und den beiden zu Prevent gehörenden Zulieferern ES Automobilguss und Car Trim haben bislang nicht zu einem Ergebnis geführt, obwohl sie Informationen der DPA zufolge "konstruktiv und vielversprechend" verliefen. Beide Zulieferer hatten ihre Lieferungen an VW eingestellt, weil es Streit um die Kosten für ein zunächst geplantes und dann abgesagtes Zukunftsprojekt gegeben haben soll. ES Autoguss liefert Getriebeteile, Car Trim Sitzbezüge.
Der Lieferstopp hat große Auswirkungen auf die Produktion bei VW, in mehreren Werken kann nicht normal produziert werden, insgesamt 27.700 Mitarbeiter in den Werken Wolfsburg, Emden, Zwickau, Kassel, Salzgitter und Braunschweig sind betroffen. VW plant "Flexibilisierungsmaßnahmen bis hin zu Kurzarbeit".
Von den Problemen bei Europas größtem Autobauer sind auch andere Zulieferer betroffen, die ihre Teile jetzt nicht ausliefern können und Bestände aufbauen müssen. "Die Folgewirkungen für die gesamte Wertschöpfungskette sind schon heute beträchtlich", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik, Christoph Feldmann.
Auch der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes NiedersachsenMetall, Volker Schmidt, ist besorgt. "Spätestens jetzt, da die Produktion im Stammwerk in Wolfsburg aussetzt, droht die Situation voll auf die Zuliefererketten durchzuschlagen", sagte er. Aus dem Feuer dürfe kein Flächenbrand werden.