Wolfsburg. Der Dieselskandal bei Volkswagen erschüttert nicht nur die Stadt Wolfsburg, sondern lässt auch viele Kultureinrichtungen weltweit um Fördergelder bangen. Seit 2011 ist VW of America beispielsweise Partner des renommierten Museum of Modern Art (MoMA) in New York. Erst Ende Juni wurde diese Allianz bekräftigt. «Volkswagen ist DAS Auto. MoMA ist DAS Museum», verkündete VW-Chef Martin Winterkorn, der inzwischen seinen Posten wegen der Affäre um manipulierte Abgaswerte geräumt hat. In Shanghai eröffnete VW gemeinsam mit dem YUZ Museum die Ausstellung «Rain Room», in Berlin förderte der Konzern unter anderem die Konzerte von Kraftwerk in der Neuen Nationalgalerie.
Beim Kultursponsoring geht es Unternehmen in der Regel darum, das eigene Image aufzupolieren. Je nach unterstützter Kultureinrichtung könne beispielsweise Exklusivität oder etwa Dynamik vermittelt werden, sagt Manfred Schwaiger, Vorstand des Instituts für Marktorientierte Unternehmensführung an der Universität München. Im MoMA rückte sich VWin die Nähe von Stars wie John Lennons Witwe Yoko Ono oder die isländische Pop-Ikone Björk. «Unterbewusst wird das von den Empfängern verarbeitet und überträgt sich dann auf die Marke», sagt Schwaiger. Auch eine Ausstellung, in der sich Künstler mit Ökologie und Klimawandel beschäftigten, wurde von VW gesponsert - im Rückblick wirkt dies eher peinlich.