Ein Skandal um gefälschte Inspektionsdaten erschüttert den japanischen Stahlriesen Kobe Steel. Wie japanische Medien unter Berufung auf informierte Kreise berichteten, steht die Nummer drei der japanischen Branche im Verdacht, neben Daten zu Aluminium und Kupfer auch solche zu Eisenpulver gefälscht zu haben.
Der Konzern hatte zuvor zugegeben, Aluminium- und Kupferprodukte mit gefälschten Inspektionsdaten zum Beispiel zur Materialstärke an rund 200 nicht genannte Unternehmenskunden ausgeliefert zu haben. Kobe Steel prüfe derzeit intern, ob auch Daten zu Eisenpulverprodukten und möglicherweise sogar weiteren Materialien gefälscht worden sind. Die Regierung forderte den Konzernriesen auf, die Vorfälle aufzuklären.
Eine Reihe von Unternehmen, darunter Autobauer wie Nissan und Honda, haben inzwischen wissen lassen, dass betroffene Aluminiumprodukte von Kobe Steel in ihren Fahrzeugen verbaut worden seien. Dies ließ in Marktkreisen Befürchtungen über mögliche Massenrückrufe aufkommen.
Sollte es tatsächlich dazu kommen, geriete Kobe Steel in ernste finanzielle Schwierigkeiten, hieß es in Medienberichten. Das Unternehmen schrieb in den vergangenen zwei Geschäftsjahren wegen hoher Materialkosten und Abschreibungen im Chinageschäft rote Zahlen. (dpa/ree)
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