Wer über amerikanische Autobahnen fährt, sieht vor allem eines: Autos aus dem Ausland. Der US-Markt ist von Marken wie Toyota, Nissan, Kia, aber auch Mercedes und BMW dominiert, das goldene Kreuz von Chevrolet oder der wilde Mustang von Ford stechen längst nicht mehr allein ins Auge. Ausländische Hersteller stellen inzwischen die Mehrheit der Neuwagenverkäufe. Von den 17 Millionen in den USAim Jahr 2018 verkauften Neuwagen kamen weit mehr als die Hälfte nicht von einer US-Marke.
US-Präsident Donald Trump spricht gar nur mehr von 22 Prozent Marktanteil für heimische Hersteller - eine Gefahr für die nationale Sicherheit finden er und sein Handelsminister WilburRoss.
US-Präsident Donald Trump ärgert das - grundsätzlich. Weil es nicht zu seiner "America-First"-Politik passt. Wenn schon ausländische Autos über amerikanische Highways rollen, dann sollen sie wenigstens in den USA zusammengeschraubt werden. "KeinUnternehmen braucht Zölle zu zahlen", sagte er jüngst. "Alles was sie tun müssen ist, in den USA zu produzieren."
Als Gegenmaßnahme drohte er Sonderzölle an. Jetzt schob er sie noch einmal auf - und will verhandeln. Mit der EU, vor allem aber auch mit Japan. Erst in einem halben Jahr soll über die Zölle entschieden werden. Aus Ostasien kommt der Löwenanteil der Autoimporte in die USA, Toyota ist schon Nummer drei auf dem US-Markt. Der größte deutsche Hersteller VW kommt nur auf Rang zehn bei den Neuverkäufen.
Schon in seine Proklamation schrieb Trump, dass die vor Monaten getroffenen Abmachungen mit Südkorea eine Art Blaupause sein könnten. Das dürfte in Europa und Japan zu Sorgenfalten führen. Die Südkoreaner haben sich zu erheblichen Zugeständnissen drängen lassen, unter anderem beim Thema Harmonisierung von Abgas- und Sicherheitsstandards. Aber auch bei der bloßen Abnahmegarantie von US-Autos.