Dividendenausfall wäre "Affront" für Aktionärsvertreter

Wolfsburg. Bei Volkswagen deutet einiges darauf hin, dass es dieses Jahr keine Dividende für die Aktionäre gibt. Bei Aktionärsvertretern sorgt das für Empörung.

Alexander Richard von Vietinghoff-Scheel von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) sagte am Dienstag zur Deutschen Presse-Agentur: "Sollte Volkswagen einen Überschuss erzielen, wäre eine Reduzierung der Dividende auf null ein Affront." Bei der DSW gehe man davon aus, dass Europas größter Autobauer trotz des Abgas-Skandals für 2015 einen Gewinn verbuchen werde.

Am 28. April wird Volkswagen seine Jahresbilanz vorstellen. "Ohne einen Gewinn wäre ein Dividendenverzicht für die Aktionäre eher nachvollziehbar", sagte Vietinghoff-Scheel. An einer "Dividende aus der Substanz" hätten die Aktionäre wenig Interesse. Es sei unsinnig, Schulden aufzunehmen, um eine Dividende zu zahlen.

Vietinghoff-Scheel wies darauf hin, dass eine Nullrunde bei der Dividende gerade für viele Kleinaktionäre problematisch wäre. "Viele sind darauf angewiesen." Schon eher zu verkraften wäre eine der Krise und ihren finanziellen Auswirkungen angemessene Mini-Dividende.

Die DSW hat einige Fragen an Volkswagens Aufsichtsrat und Vorstand: "Wie kam es dazu, dass im vergangenen Jahr das Problem zunächst so falsch eingeschätzt wurde? Wer ist dafür verantwortlich? Ohne eine nachvollziehbare Begründung würden Aufsichtsrat und Vorstand in die Kritik der Aktionäre geraten." (dpa/gem)