Vor der Abgabe der Führung der VW-Kernmarke soll Konzernchef Herbert Diess dem Aufsichtsrat des Autobauers einem Bericht zufolge Straftaten und fehlende Integrität vorgeworfen haben. Im Zusammenhang mit dem Bekanntwerden kritischer Interna bei Volkswagen habe der Vorstandsvorsitzende in einer Managerrunde in der vergangenen Woche vor einigen Tausend Führungskräften entsprechende Anschuldigungen an einzelne Kontrolleure erhoben, meldete das "Handelsblatt". Aus dem Umfeld des Konzerns hieß es, die Aussagen hätten zu beträchtlichen Irritationen geführt.
Zuvor waren Details etwa über anhaltende Probleme in der Produktion des neuen Golf 8 oder Diess' angeblichen Wunsch einer frühzeitigen Vertragsverlängerung öffentlich geworden. In der Videokonferenz soll der Manager davor gewarnt haben, dass der Aufsichtsrat das Unternehmen schwäche - wobei sich die Streuung solcher Informationen aus seiner Sicht bestimmten Aufsehern zuordnen ließ. Dem Vernehmen nach sollen Teilnehmer der Sitzung und auch Mitglieder des Kontrollgremiums schockiert von diesen Äußerungen des Vorstandschefs gewesen sein. Diess habe sich anschließend entschuldigen müssen.