Die Welle sogenannter Dieselklagen gegen den Autobauer Daimler in Stuttgart nimmt kein Ende. Allein im ersten Halbjahr 2020 gingen rund 1700 neue Klagen von Besitzern eines Mercedes-Benz-Diesels am Landgericht ein.
"Das sind bereits mehr Klagen als im gesamten Jahr 2019 mit 1500 Neueingängen", sagte Gerichtspräsident Andreas Singer am Freitag. Die Zahl nehme seit einem Jahr kontinuierlich zu.
Mit dem Begriff Dieselklagen bezeichnet das Gericht nicht nur die Verfahren, in denen Autobesitzer Daimler die Verwendung unzulässiger Abgastechnik vorwerfen und deswegen Schadenersatz verlangen. Es zählen auch die Klagen dazu, in denen unter Verweis auf angeblich fehlerhafte Widerrufsbedingungen in Finanzierungsverträgen die Rückabwicklung des Kaufs verlangt wird– weil nach Erfahrung des Gerichts auch dahinter meist die Absicht der Kläger steckt, ein unliebsames Diesel-Fahrzeug wieder loszuwerden.
Hinzu kommen noch einmal fast 100 Klagen von Anlegern, die im Zusammenhang mit der Dieselaffäre ebenfalls Schadenersatz von Daimler verlangen. (dpa/mer)
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