Diesel-Gipfel war nur der Anfang der Debatte

Der Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, Volker Kauder, hat nach dem Diesel-Gipfel Kritik an den deutschen Autoherstellern geäußert. In einem Interview mit der "Passauer Neuen Presse" sprach er über die Verantwortung der Konzerne und über mögliche Musterfeststellungsklagen. "Nach dem Diesel-Gipfel müssen wir in Deutschland eine umfassende und ehrliche Diskussion über die Zukunft des Autos führen", sagte der Politiker.

Der Gipfel könne nur der Beginn dieser Debatte gewesen sein, nicht das Ende. "Die Automobilproduktion ist ein Kernbereich unserer Wirtschaft und darum geht sie uns alle an. Das gilt aber natürlich auch für den Schutz der Umwelt und der Verbraucher."

Die Dieseltechnologie und die Verbrennungsmotoren dürfe man nicht pauschal verteufeln, so Kauder weiter. Die Technik könne im Sinne der Umwelt noch weiter verbessert werden, auch durch die Entwicklung neuer schadstoffarmer Kraftstoffe. Jedoch forderte er auch: "Die Automobilbranche muss von ihrem hohen Ross herunter und wieder mehr ihrer Verantwortung für die Gesellschaft und für ihre Kunden gerecht werden. Die Manipulationen der Motoren haben dem Wirtschaftsstandort Deutschland geschadet."

Auf dem Diesel-Gipfel haben die Autohersteller zugesichert, mehr als fünf Millionen Dieselfahrzeuge in Deutschland per Software-Update nachzurüsten. Für die Kunden soll das kostenlos sein. Hardware-Nachrüstungen soll es hingegen nicht geben.Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) nannte die Beschlüsse "eine sinnvolle Basis" für eine schnelle Reduzierung von Emissionen. Dagegen gab es harsche Kritik von Umweltverbänden, denen die Ergebnisse nicht weit genug gehen. (Mit Material von dpa)

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