Im Kampf gegen schlechte Luft durch Dieselautos macht Stuttgart mit einemFahrverbotErnst und folgt als zweite deutsche Metropole dem Beispiel Hamburgs. Vom 1. Januar 2019 an müssen sich Besitzer älterer Dieselautos in der baden-württembergischen Landeshauptstadt auf Fahrverbote einstellen. Die grün-schwarze Koalition von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) einigte sich am Mittwoch nach wochenlangen Verhandlungen auf Fahrverbote für Diesel der Euro-Abgasnorm 4 und schlechter.
"Es ist eine bessere Lösung als in anderen Städten und kein verdruckster Kompromiss", sagte Thomas Strobl, stellvertretender Ministerpräsident (CDU). Ob es ab 2020 auch Fahrverbote für jüngere Diesel der Euronorm 5 gibt, will die Koalition von der Wirkung eines Luftreinhaltepaketes abhängig machen. Von diesen möglichen Verboten sollen aber Euro-5-Diesel für eine Übergangszeit von zwei Jahren ausgenommen werden, die mit einer Software nachgerüstet worden sind. Bei einer Hardware-Nachrüstung soll die Ausnahme dauerhaft gelten.
Stuttgart folgt mit dem Verbot Hamburg, wo Einschränkungen für Dieselwagen auf zwei Streckenabschnitten gelten. In Stuttgart beziehen sie sich aber auf das gesamte Stadtgebiet. Da Stuttgart Sitz von Autoherstellern wie Porsche und Daimler ist, gelten Fahrverbote hier als heikel. (Lesen Sie hier den Kommentar von Automobilwoche-Stuttgart-Korrespondent Michael Gerster)