Der Tarifkonflikt für 3,9 Millionen Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie läuft erst seit ein paar Wochen - doch die Zeichen stehen bereits auf Streik. Die IG Metall droht den Arbeitgebern mit einer schnellen Eskalation. "Mehr als zwei oder drei Wochen Warnstreiks machen ja keinen Sinn", sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft, Jörg Hofmann, der Deutschen Presse-Agentur. "Sollte sich bis Ende Januar nichts an der Position der Arbeitgeber ändern, werden wir dann darüber nachdenken, ob wir zu 24-Stunden-Warnstreiks greifen oder gleich zur Urabstimmung für Flächenstreiks aufrufen."
Dementsprechend stellt sich auch der Arbeitgeberverband schon jetzt auf einen Streik ein. "Ein Arbeitskampf ist das letzte, was wir uns wünschen. Streiks sind immer ein volkswirtschaftlicher Schaden. Es ist vor allem unnötig, wenn noch gar nicht richtig verhandelt wurde", sagte Gesamtmetall-Präsident Rainer Dulger der Deutschen Presse-Agentur. "Aber ich befürchte, dass die IG Metall ihre Streiks jetzt schon organisiert hat, völlig losgelöst von unserem Angebot." Ein Flächenstreik in der deutschen Schlüsselbranche wäre der erste zu einem Entgeltthema seit 2002.