Detroit. Der Absatz auf Rekordniveau, die Prognosen rosig und die Benzinpreise im Keller: So gut wie in diesem Jahr war die Stimmung auf der Motorshow in Detroit (Publikumstage 16. bis 24. Januar) selten. Selbst VW-Konzernchef Matthias Müller und sein Markenvorstand Herbert Diess ernten höflichen Applaus, als sie sich beim ersten großen US-Auftritt seit dem Beginn der Abgaskrise noch einmal öffentlich entschuldigen.
Doch das Feuerwerk der Neuheiten strahlt lange nicht so hell wie die Gesichter der Manager. Denn bestärkt vom Erfolg der letzten Jahre und eine Woche nach der von vielen technischen Innovationen geprägten Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas heißt das Programm auf den Premieren-Bühnen vor allem: business as usual, alles geht seinen gewohnten Gang. Und bis auf wenige Ausnahmen rollen die Autohersteller lediglich Modellvarianten oder die Nachfolger bestehender Baureihen ins Rampenlicht.
Dabei strotzen allen voran die Gastgeber General Motors, Ford und die amerikanische Hälfte von FiatChrysler nur so vor Stärke, zeigen aber dennoch wenig große Neuheiten. Und was sie enthüllen, hat kaum Relevanz für Europa: Weder der erstmals auch als Plug-in-Hybrid ausgestellte Chrysler Pacifica als Nachfolger des Voyager wird es in dieser Form über den Atlantik schaffen, noch der luxuriöse Lincoln Continental. Der wunderbar unvernünftige Rallye-Pick-Up Ford Raptor oder die traumhaft schöne Buick-Studie Avista ebenso wenig.