Die Vorfälle bei VW werden am Dienstag im Europaparlament debattiert

Brüssel. Der Abgasskandal bei Volkswagen beschäftigt nun auch das Europaparlament. Die EU-Abgeordneten werden am kommenden Dienstag in Straßburg über Emissionsmessungen im Autosektor debattieren.

Die Tagesordnung wurde entsprechend erweitert. "Es ist völlig außer Zweifel, dass ein solcher dramatischer Vorgang wie der bei Volkswagen diese Debatte beherrschen wird", sagte EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) am Donnerstag in Brüssel. Es werde dabei aber auch generell um Abgasmessungen und die dafür notwendige Technologie gehen.

Schulz sagte, er hoffe, dass die auf dem Weg befindliche Gesetzgebung mit Regeln für realistischere Tests (RDE-Messungen) schnell abgeschlossen werden könne, womöglich schon im Januar 2016.

Beim sogenannten RDE-Verfahren ("Real Driving Emissions") wird das Testauto auf der Straße gefahren und nach dem Zufallsprinzip beschleunigt oder abgebremst. Spezielle Messgeräte registrieren dabei den Ausstoß etwa von Stickoxid. Dieser Test gilt als weniger manipulierbar als Labortests. RDE soll zwar ab Januar 2016 zum Einsatz kommen, jedoch vorerst nur zu Informationszwecken.

Schulz sagte: "Ich hoffe, dass wir sagen: Wir brauchen tatsächlich Parameter, die verlässlich sind. Wir brauchen Messvorgänge, die das Vertrauen von Konsumenten in die Zuverlässigkeit dessen, was ihnen da angeboten wird, auch zurückgewinnen." (dpa/mer)