Davon profitiert vor allem der Plug-in-Hybrid. Er entwickelt sich zusehends zum neuen Standard unter den alternativen Antrieben. Der E-Motor wird stärker, die Batterie größer und zum Aufladen gibt es einen Steckdosen-Anschluss, erläutert Hans-Georg Marmit von der Sachverständigen-Organisation KÜS. "Das ist wie ein Elektroauto mit Netz und doppeltem Boden", sagt er: "Man kann Teilstrecken auch mit Autobahngeschwindigkeit stromern und braucht den Verbrenner nur bei Vollgas oder auf der Langstrecke."
Elektrische Reichweiten von teilweise mehr als 50 Kilometern und Geschwindigkeiten bis zu 130 Kilometern pro Stunde reichen den meisten Berufspendlern völlig aus. Die Technik bietet noch einen weiteren Vorteil: Wenn der E-Motor nicht wie zumeist im Automatikgetriebe integriert, sondern als separates Modul an der Hinterachse montiert wird, fahren auch Fronttriebler auf allen vieren.
So kommt zum Beispiel der Mini Countryman als Plug-in-Hybrid zum Allrad-Antrieb. Und bei Jeep gehen sie sogar noch weiter: "Die Technik funktioniert so gut, dass wir den mechanischen Allradantrieb kurzerhand aus dem Programm genommen haben", sagt Sprecher Markus Hauf mit Blick auf die sogenannten 4xe-Modelle von Compass und Renegade.
Die Kurzstreckenstromer werden vom Staat bezuschusst. Und dank einer günstigen Berechnungsformel für den Verbrauch sind sie für die Hersteller ein probates Mittel, ihren CO2-Fußabdruck zu schmälern. Die Technologie ist mittlerweile bis in die Kompaktklasse hinein weit verbreitet. So gibt es zum Beispiel auch Autos wie VW Golf, Skoda Octavia oder Kia XCeed mit Stromanschluss.
Und in der Oberklasse rüsten die Hersteller auf: Wenn im Lauf des Frühjahrs die neue Mercedes S-Klasse auch als Plug-in-Hybrid an den Start geht, soll sie nach Angaben von Chefingenieur Jürgen Weissinger auf eine elektrische Reichweite von über 100 Kilometern kommen. Und mit dem McLaren Artura erobert der Plug-in-Hybrid sogar die Welt der Sportwagen.