Essen. Trotz der guten Konjunktur haben die Autohersteller ihre Rabatte für Neuwagen auf dem deutschen Markt auf Rekordhöhe geschraubt. Damit habe das Rabattniveau im März um 35 Prozent höher gelegen als im Januar 2010. Zugleich lag es leicht über dem vom vergangenen Monat, ergab eine aktuelle Studie des CAR-Forschungszentrums der Universität Duisburg-Essen. Selbst Premiumhersteller tun sich demnach schwer und bieten hohe Nachlässe. Vor allem wegen der Debatte um Dieselmotoren dürften die Rabatte in den nächsten Monaten noch weiter steigen, hieß es.
CAR-Studie zu Neuwagen
Die Rabattschlacht ist eröffnet
Einer CAR-Studie zufolge sind die Rabatte für Neuwagen im März auf Rekordniveau gestiegen. Und das sei erst der Anfang. Es wird vor allem ein Grund für die Rabattschlacht genannt.
Zwar wiegt das Fahrzeug stolze 1,7 Tonnen, doch angesichts der Leistung ist das Gewicht nicht zu spüren. (Foto: Porsche)
Innerhalb von 2,7 Sekunden soll der Turbo S auf Tempo 100 sprinten. (Foto: Porsche)
Damit ist der 911 nicht nur 0,2 Sekunden schneller als sein Vorgänger, sondern auch etwas rasanter als der Taycan. (Foto: Porsche)
Der Einsatz von Elektromotoren ist bei diesem Fahrzeug noch auf die Fensterheber und Sitzverstellung sowie beim Cabrio natürlich aufs Dach beschränkt. (Foto: Porsche)
Im Heck steckt ein 3,8 Liter großer Sechszylinder, der statt 580 nun bis zu 650 PS und 800 Nm leistet. (Foto: Porsche)
Foto: Porsche
Über einen elektrischen 911: „Ich mag unseren elektrischen Taycan sehr, ein außergewöhnliches Auto. Aber mein Herz hängt auch am 911 mit Verbrennungsmotor. Ich kann mich gut erinnern, als wir ihn vor fast genau 60 Jahren auf der IAA vorgestellt haben, und wie ihn damals die alten 356-Kunden kritisierten. Dabei war er elegant und zeitlos, ein großer Wurf meines Bruders Ferdinand Alexander und seines Teams. Und es war eine ebenso große Leistung unserer Designer, ihn immer weiter zu modernisieren, ohne je von der Grundform abzuweichen. Ob es je einen elektrischen 911 gibt, werden unsere Kunden entscheiden.“
Ein großer Heckflügel thront über der vier Zentimeter breiteren Karosse. (Foto: Porsche)
Im Vergleich zum Innenleben vom Taycan ist der Turbo fast noch ein altmodisches Auto. Auch der Drehzahlmesser funktioniert weiter analog. (Foto: Porsche)
"Die Neuwagenkäufer sind verunsichert"
Das Team des Auto-Experten Ferdinand Dudenhöffer begründete die Entwicklung mit der Verunsicherung der Kunden nach dem Diesel-Skandal. "Die Neuwagenkäufer sind verunsichert und verunsicherte Kunden kaufen nur noch mit höheren Rabatten", heißt es in der Studie. "Das ist ein bedenkliches Signal." Zwar seien keine Sonderrabatte beim Kauf von Diesel-Fahrzeugen ersichtlich. Aufseiten des Handels zeige sich das Problem aber, dort gebe es teilweise Wartungs- und Garantiepakete als kostenlose Zugabe.
Vor allem Firmen erzeugten den Druck auf dem Markt, hieß es weiter. In den ersten beiden Monaten 2017 seien nur gut ein Viertel aller Diesel-Neuwagen auf Privatkunden zugelassen worden.
Nach Angaben des Kraftfahrbundesamtes sanken die Neuzulassungen von Diesel-Pkws im März um 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Der Dieselanteil an allen Autos lag damit nur noch bei 40,6 Prozent.
Eigenzulassungen bei 32,6 Prozent
Neben Sonderangeboten und Internet-Rabatten arbeiteten Hersteller und Händler der Studie zufolge erneut mit Eigenzulassungen, die mit einem Anteil von 32,6 Prozent fast ein Drittel sämtlicher Neuzulassungen im März ausmachten. Diese kurzfristig angemeldeten Autos werden dann als Tageszulassungen oder zum "Hauspreis" mit hohen Rabatten in den Markt gedrückt. Im Februar lag die Quote mit 34,2 Prozent sogar noch höher. (dpa/os)
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