Der gelbe Lieferwagen von Frank Heck gleitet lautlos durch die engen Gassen von Vinxel. Das 1500 Seelen-Dorf in der Nähe von Königswinter bei Bonn wirkt auf den ersten Blick wie ausgestorben. Das morgendliche Vogelgezwitscher ist das einzige Geräusch, unterbrochen nur vom kurzen Aufheulen einer Motorheckensäge. Seit 38 Jahren trägt Heck Briefe und Pakete für die Deutsche Post in der sogenannten Verbundzustellung aus. Und der 55-Jährige gehört zu den ersten Postlern, die einen Streetscooter fahren dürfen - seit vier Jahren. Rund 500 Haushalte steuert der Postboote täglich an.
Das elektrogetriebene Auto der Modellreihe Work gehört zu einer Flotte von inzwischen rund 3000 E-Autos, die Briefe und Pakete bundesweit befördern. Wie der Modellname verrät, ist das Auto ein Arbeitstier: Ohne Beifahrersitz, kein Schnickschnack - aber praktisch für den Zusteller. "Das Auto erleichtert mir die Arbeit erheblich", sagt Heck. Kuppeln, schalten, aussteigen, zustellen und wieder von vorn - das war einmal. "Der Streetscooter schont meine Knie", schmunzelt Heck und öffnet die Heckklappe des Fahrzeugs.