Größere Lagerhaltung kostet Unternehmen viel Geld und ist oft unflexibel. Daher haben immer mehr Industriebetriebe in der international vernetzten Wirtschaft begonnen, ihre Lieferkonzepte auf Just-in-time und Just-in-sequence umzustellen.
Während Firmen früher einen gewichtigen Anteil der Komponenten für ihre Endprodukte separat einkauften und lagerten, ist die zeitgenaue Belieferung bei Bedarf ("just in time") heute vielerorts tonangebend - etwa in der Auto- oder Maschinenbaubranche. Das Unternehmen spart so Ausgaben für die Erhaltung eines eigenen Großlagers, das Kapital und Arbeitskraft bindet. Stattdessen kommen die Teile genau dann - oder erst kurz vor dem Zeitpunkt - in den Betrieb, wenn sie in der Montage gebraucht werden, und zudem in der passenden Menge, also in direkter Abstimmung zum Fertigungsbedarf. Viele Dienstleister und auch Händler, die stets frische Ware anbieten wollen, arbeiten ähnlich.
Ein weiterer Vorteil ist die höhere Flexibilität, um auf kurzfristige Änderungen der Nachfrage reagieren zu können. So nehmen Hersteller bei steigenden Bestellungen der Kunden ihrerseits größere Mengen von den Zulieferern ab - oder können umgekehrt bei akutem Absatzrückgang die Abnahmemenge drosseln, ohne auf den Überkapazitäten eines teuren, vollen Lagers zu sitzen. Viele Lieferverträge enthalten entsprechende Klauseln. So soll die Produktion insgesamt "schlanker" werden.