München. Der Autozulieferer Prevent wirbt in einem Unternehmensprofil mit dem Satz: "Der Mut, neue Wege zu gehen, hat uns schon immer begleitet." Den VW-Konzern hat das Vorgehen von Prevent schon Millionen gekostet, zudem hat Europas größter Autobauer Konsequenzen beim Einkauf angekündigt. Jetzt wollen die Prevent-Eigentümer die Macht beim großen bayerischen Zulieferer Grammer übernehmen - und versetzen Autokonzerne und IG Metall in Aufruhr.
"Das ist eine ganz kritische Situation. Alle Automobilhersteller beobachten das mit großer Sorge", sagt Stefan Bratzel vom Autoinstitut CAMin Bergisch Gladbach. "Alle schauen genau, ob ein Investor wie Prevent sich weitere wichtige Zulieferer einverleibt und so sein Druck- und Blockadepotenzial erheblich erhöht." Aus der Autoindustrie heißt es: "Wir stehen Gewehr bei Fuß." Risikomanager und inzwischen auch Task Forces kümmern sich darum, dass die Produktion nicht still steht und notfalls Alternativen gefunden werden.