Wolfsburg. Frau am Steuer? Auf der IAA im September wird die Rollenverteilung wieder wie immer sein: Frauen haben einen kurzen Rock und posieren neben den neuesten Wagen. Männer dagegen haben das Sagen. Sie erklären die Technik an den Ständen, bahnen Vertragsabschlüsse an oder führen Debatten auf den Podien. Top-Managerinnen muss man auf der IAA suchen. Und das ist ungesund für die Wettbewerbsfähigkeit der Branche - sagt die Wissenschaft. Und das sagt jüngst auch ein Automann mit Rieseneinfluss: Bernd Osterloh.
Der mächtige VW-Betriebsratschef ist für die Schonungslosigkeit gefürchtet, mit der er mitunter den eigenen Laden anprangert. So nannte Osterloh die Schwäche von VW-Pkw in den USA schon einmal eine "Katastrophenveranstaltung". Und nun hat er wieder losgepoltert.
Diesmal für die Frauen. Als jüngst bekannt wurde, dass VW eine Top-Managerin an die Tui verliert, kritisierte Osterloh: "Anscheinend ist Volkswagen als technikgetriebenes Unternehmen nach wie vor nicht in der Lage, Frauen auf Top-Positionen langfristig zu binden. Daran muss das Unternehmen härter arbeiten."