1. E-Mobilität: Endlich raus aus der Nische? Ohne deutlich weniger Verbrenner und deutlich mehr Elektroautos kein wirksamer Klimaschutz– daran zweifelt kaum jemand mehr, zumindest wenn der Strom aus erneuerbaren Quellen stammt.
Zuletzt zogen die Neuzulassungen reiner E-Fahrzeuge in Deutschland auch merklich an. Ihr Marktanteil bleibt aber einstweilen gering, bisher sind sie vielen Verbrauchern zu teuer und zu unpraktisch. Um das E-Auto massentauglich zu machen, beschloss die Regierung höhere und längere Kaufprämien. Bis Ende 2025 wird der "Umweltbonus" angeboten, die Industrie zahlt die Hälfte.
Peter Fuß, Autoexperte der Beratungsfirma EY, hält diese Förderung für entscheidend: "Wir sehen einen kräftigen, stabilen Aufwärtstrend bei E-Autos. Zahlreiche Modelle auch in niedrigeren Preisregionen werden Elektromobilität für neue Käufergruppen attraktiv machen."
Aber geringere Anschaffungskosten sind nicht alles. Auch die oft noch geringe Reichweite spielt eine Rolle. Volkswagen etwa versucht, mit dem ID.3 gegenzusteuern. Das rein elektrische Modell ist relativ günstig und fährt mit vollem Akku einige Hundert Kilometer.
Problem Nummer drei: das dünne Ladenetz. In den kommenden zwei Jahren sollen 50.000 neue öffentliche Ladepunkte entstehen. Die Hersteller müssen davon 15.000 an ihren Standorten beisteuern– so will BMW mehr als 4100 Stück installieren, andere Anbieter haben Ähnliches vor.
Damit das E-Auto wirklich alltagskompatibel wird und in Parkhäusern, Tiefgaragen sowie am Arbeitsplatz geladen werden kann, sind freilich viele Änderungen im Bau- und Mietrecht notwendig. Katherina Reiche vom Verband Kommunaler Unternehmen betont: "Viele Ladepunkte sind in Planung oder im Bau, jedoch brauchen wir mehr Geschwindigkeit."