Die deutsche Wirtschaft wird nach Einschätzung des Münchner Ifo-Instituts in diesem Jahr etwas weniger schrumpfen als bisher erwartet. "Der Rückgang im zweiten Quartal und die Erholung derzeit verlaufen günstiger als wir erwartet hatten", sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Im laufenden Jahr dürfte die Wirtschaft belastet durch die Corona-Krise demnach um 5,2 Prozent schrumpfen. Bisher war man von einem Rückgang von 6,7 Prozent ausgegangen.
Damit wäre der Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) etwas geringer als in der globalen Finanzkrise im Jahr 2009, als die Wirtschaft um 5,7 Prozent eingebrochen war. Die Corona-Pandemie hat die Weltwirtschaft im ersten Halbjahr 2020 in eine tiefe Rezession gestürzt. Mit der schrittweisen Lockerung der Corona-Maßnahmen setzte laut Ifo-Institut spätestens im Sommer eine Erholung ein.
Im weiteren Verlauf dürfte sich das Erholungstempo jedoch merklich verlangsamen, heißt es in der Mitteilung des Instituts. Viele Dienstleistungen würden weiterhin Beschränkungen unterliegen. Im Jahr 2021 erwartet man ein Wirtschaftswachstum von 5,1 Prozent und im Jahr 2022 von 1,7 Prozent. Ihr Vorkrisenniveau wird die deutsche Wirtschaft laut den Prognosen erst im Ende 2021 erreichen.