Nach dem Abschluss der Weltklimakonferenz wird Nick Nuttall, der englische Sprecher des UN-Klimasekretariats, einmal kurz richtig sauer. Da hätten nun tausende Delegierte zwei Wochen zusammengesessen und am Ende richtig was rausgeholt– und worüber werde berichtet? Dass sich eine Handvoll Teilnehmer über sexuelle Belästigung beschwert habe!
Tatsächlich sind bei der Klimakonferenz am Ende noch ein paar zusätzliche Erfolge herausgekommen, etwa bei der finanziellen Unterstützung von Entwicklungsländern. Wichtigstes Ergebnis ist der Entwurf für ein Regelwerk zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens. Er soll in einem Jahr in Polen beschlossen werden. Nach der Klimakonferenz ist vor der Klimakonferenz.
Doch so wichtig das Verhandeln auch sein mag, letztlich kommt es aufs Handeln an. Und da tut sich nicht so viel. Ein in Bonn präsentierter Report sagt für das laufende Jahr 2017 einen Anstieg des weltweiten CO2-Ausstoßes um zwei Prozent voraus. China– in den vergangenen Monaten oft als neue Schutzmacht des Pariser Abkommens gefeiert– wird demnach sogar 3,5 Prozent zulegen.
Die USA wollen das Pariser Abkommen verlassen, wie ihre Delegation in Bonn bestätigte. Die Regierung Trump hat damit begonnen, Barack Obamas "Clean Power Plan" zu zerlegen und die CO2- und Effizienzvorschriften für Autos zurückzubauen.