Deutsche Unternehmen warten mit Investitionen ab

Gut sechs Monate nach dem Brexit-Votum spüren deutsche Unternehmen erste Auswirkungen des geplanten EU-Austritts der Briten. Laut Ulrich Hoppe, Geschäftsführer der deutsch-britischen Industrie- und Handelskammer in London, gebe es zwar "im Moment" noch keine direkten Folgen, aber auf die Pläne der Unternehmen habe der angekündigte EU-Austritt Großbritanniens bereits Einfluss. Hoppe sagt: "Mittelfristig werden die deutschen Investitionen im Vereinigten Königreich sicherlich nicht mehr so wachsen wie bisher."

Die Mehrheit der deutschen Unternehmen geht demnach von einem harten Brexit aus - also ohne freien Zugang zum EU-Binnenmarkt. Deshalb seien die Erwartungen negativ. Hoppe: "Es ist ein Abwarten spürbar."

Insbesondere die Autobranche sehe dem Brexit besorgt entgegen. "Nach dem Ausstieg kommt dann sicher mehr Bürokratie auf die Unternehmen zu", meint Hoppe.

Internationale Großkonzerne seien besonders abhängig von der Freizügigkeit der Arbeit. Hoppe sagt: "Mitarbeiter für ein paar Monate an einem Projekt in Großbritannien arbeiten zu lassen, wird nach dem Brexit schwieriger werden." Denn die aktuell europaweit einheitlichen Arbeitsregelungen seien dann Vergangenheit.

Im Juni 2016 hatte die Mehrheit der Briten hatte für den EU-Austritt votiert. Offiziell bei der EU anmelden will die Regierung von Premierministerin Theresa May den Brexit dann Ende März. (dpa/gem)

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