Gründer in Deutschland erleben einen ungebrochenen Geldsegen. 2019 sammelten Start-ups so viel Kapital von Investoren ein wie nie zuvor und gelangten an üppige Summen für Geschäftsideen wie Mobilitätsdienste, Softwarelösungen und Finanz-Apps. Vor allem internationale Investoren steckten viel Geld in hiesige Start-ups, wie eine neue Studie der Beratungsgesellschaft EY zeigt. Die Schattenseite: Deutsche Kapitalgeber spielten bei den großen Deals kaum eine Rolle. Wollen Gründer expandieren, sind sie gefährlich stark von ausländischen Geldquellen abhängig.
2019 erhielten hiesige Start-ups 6,2 Milliarden Euro von Investoren, heißt es in dem Papier, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Das waren nochmals 36 Prozent mehr als der bisherige Höchststand im Jahr zuvor (4,6 Mrd). Auch die Zahl der Finanzierungsrunden stieg kräftig um 13 Prozent auf 704.
"Der Finanzierungsboom hält unvermindert an", sagte Hubert Barth, Vorsitzender der EY-Geschäftsführung in Deutschland. "Es ist sehr viel Liquidität im Markt - mit weiter stark steigender Tendenz." 2019 habe es 13 Deals mit über 100 Millionen Euro gegeben, mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Am meisten Geld floss demnach in die Münchner Firma Flixmobility, die für ihre Fernbusse bekannt ist, das Berliner Reise-Start-up GetYourGuide, die Gebrauchtwagenplattform Frontier Car Group und die Smartphone-Bank N26.