Frankfurt/Main. Rasend schnell bewegen sich die Roboterarme und schweißen Stahlteile zu einer Achse zusammen. Ist eine Schweißnaht nicht perfekt, wird sie automatisch nachbearbeitet: Der Roboter ist mit einer Kamera mit kombinierter 2D- und 3D-Bildverarbeitung bestückt, erkennt den Fehler und bessert mit der Schweißpistole nach. «Fast alle Fehler werden heute direkt in der Produktionslinie automatisch nachgeschweißt», erklärt Norbert Stein, Alleingesellschafter der Wiesbadener Vitronic-Gruppe.
Früher waren in den Fabriken der Autohersteller Menschen für die Qualitätskontrolle zuständig: Sie prüften die Schweißnähte bei Achsen, Rädern oder der Karosserie mit ihrem professionellen Blick. Zudem wurden stichprobenartig Schweißnähte aufgeschnitten, erklärt Stein: «Komplexe Achsen haben bis zu 100 Schweißnähte, in den Fabrikhallen gab es einen riesigen Flächenbedarf für Nacharbeiten.»
Inzwischen haben Roboter die Arbeit übernommen. Der Kontrolleur wird meist nur gerufen, wenn eine der Maschinen reihenweise Fehler produziert. Das sei auch für Autofahrer gut, sagt Stein: Die Wahrscheinlichkeit eines Defekts sei dank genauer Kontrolle durch sehende Roboter deutlich geringer.
Beim Verband der deutschen Maschinenbauer VDMA ist man überzeugt: Nach und nach werden Roboter, automatisierte Produktion und die industrielle Bildverarbeitung in den Fabriken in aller Welt Einzug halten. «Nicht nur steigende Lohnkosten sondern die Strategie, hoch innovative und qualitativ erstklassige Produkte herzustellen, treiben diese Entwicklung voran», sagt Hans-Dieter Baumtrog, Vorstandsvorsitzender des VDMA-Fachbereichs Robotik und Automation.