Die deutsche Fertigungs-Industrie ist im Zuge der Digitalisierung in tiefgreifendem Wandel begriffen. Auf der Hannover Messe(1. bis 5. April) werden die Unternehmen wieder zeigen, wie sie ihre Spitzenposition behaupten wollen. Dabei werden sie noch alle Hände voll zu tun haben, wenn sie nicht den Anschluss verlieren wollen, schätzt Frank Riemensperger, Vorsitzender der Geschäftsführung von dem Beratungsunternehmen Accenture in Deutschland. Ob beim Maschinenbau, in der Chemie oder Robotik - "wir müssen noch viel radikaler denken, als wir es bislang tun". Und auch der Staat sei dabei als "Innovationsführer" gefordert, sagte Riemensperger der dpa.
Der Industrie fehle es derzeit an gemeinsamer Infrastruktur, etwa an einem Marktplatz für Maschinendaten, um von der Digitalisierung gebührend zu profitieren. Dafür seien jedoch gemeinsame, unternehmensübergreifende Anstrengungen nötig, sagt Riemensperger. Diese gebe es nach wie vor nur zu selten. Ein einzelner Mittelständler allein sei nicht in der Lage, die nötige Infrastruktur zu entwickeln. Bei den Unternehmen setze aber der Erkenntnisprozess gerade erst ein, "dass das keiner mehr allein wuppen kann". Auch in der Automobilindustrie halte man sich hierzulande an Schnittstellen, "die 20 Jahre alt sind". So werde es keinem Unternehmen gelingen, im globalen Wettrennen mitzuhalten.