"Die Gefahr von Engpässen bei der Rohstoffversorgung steigt. Denn der Bedarf wächst schneller als die Kapazitäten bei der Förderung, sagte Matthias Wachter, Rohstoffexperte beim Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), der Zeitung "Welt am Sonntag". "Ohne eine ausreichende Versorgung beispielsweise mit Kobalt, Graphit, Lithium oder Mangan wird es keine Zukunftstechnologien "Made in Germany" geben." In der Batterie eines BMW i3 etwa sind, so schreibt die Welt am Sonntag, zwölf Kilogramm Kobalt verbaut, weitere zwölf Kilo Nickel, elf Kilo Mangan, sechs Kilo Lithium und 35 Kilo Graphit.
Die Deutsche Rohstoffagentur (Dera) weist darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft bei den Rohstoffen, die für den Bau von Batterien für Elektroautos benötigt werden, völlig auf Importe angewiesen sei. "60 Prozent des global benötigten Kobalts kommen aus dem Kongo, 70 Prozent des Graphits aus China", sagte Dera-Experte Torsten Brandenburg der Zeitung.
Auch im VDA gibt es einen Arbeitskreis, der sich mit der Beschaffung der Ressourcen für die Zukunftstechnologien beschäftigt. „Dabei geht es um Fragen der Marktstruktur und Versorgungssicherheit, der international preislichen Wettbewerbsfähigkeit sowie um politische Risiken und Sozialstandards in den Abbauländern“, zitiert die WamS. Noch vor einem Jahr lag der Preis für ein Kilo Kobalt bei unter 32 Euro. In diesem Jahr lag er zeitweise doppelt so hoch.
"Mit etwa 50 Prozent der weltweiten Kobaltreserven sowie einer zunehmend breit ausgebauten bergbaulichen Infrastruktur wird die DR Kongo sehr wahrscheinlich auch zukünftig der größte Primärproduzent von Kobalt bleiben und damit eine wichtige Rolle bei der weltweiten Kobaltversorgung einnehmen", so die Autoren eines wissenschaftlichen Papers der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe und der Dera.
Das international tätige Beratungsunternehmen CRU, das sich unter anderem auf die Analyse der globalen Rohstoffmärkte spezialisiert hat, geht davon aus, dass der weltweite Gesamtbedarf an Kobalt bis zum Jahr 2025 auf etwa 155.000 Tonnen ansteigen wird. 2010 lag er erst bei 65.000 Tonnen.