Die deutsche Industrie hat im September weniger Aufträge erhalten als erwartet. Der Auftragseingang legte im Vergleich zum Vormonat zwar um 0,5 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Analysten hatten im Schnitt aber mit einem Anstieg um 2,0 Prozent gerechnet. Der Anstieg im Vormonat wurde auf 4,9 Prozent nach oben revidiert, zuvor waren 4,5 Prozent angenommen worden.
Besonders schlecht lief es für Großaufträge wie für schwere Maschinen oder Flugzeuge, hier kam es zu Rückgängen. Besonders die Luftfahrtindustrie wurde durch die Corona-Krise schwer getroffen. Sieht man von Großaufträgen ab, so lag der Auftragseingang im verarbeitenden Gewerbe jedoch auch im September deutlich über dem Vormonat, das Plus lag demnach bei 4,5 Prozent. Aufgrund des großen Einflusses auf den Gesamtindex gibt das Statistische Bundesamt seit April 2014 auch den Wert ohne Großaufträge an.
Insgesamt zeigte sich die Entwicklung den Angaben zufolge über die Branchen hinweg uneinheitlich. Während bei den Vorleistungs- oder den Konsumgütern gegenüber dem Vormonat ein Zuwachs von 4,0 Prozent bzw. 2,6 Prozent gemessen wurde, gingen die Aufträge bei den Herstellern von Investitionsgütern im September um 2,0 Prozent zurück. In der Automobilindustrie dagegen ging es auf Monatsbasis kräftig nach oben.