Deutsche Bank ist skeptisch

Autohersteller, Zulieferer und neue Wettbewerber wie Uber oder Google arbeiten fieberhaft am autonomen Fahren. Trotzdem wird es einer Studie der Deutschen Bank zufolge noch Jahrzehnte dauern, bis entsprechende Fahrzeuge sich tatsächlich durchsetzen. Erst im Jahr 2040 sei mit einer Marktdurchdringung zu rechen, hat die Bank in einer Studie herausgefunden.

Ein "chaotisches" System wie den Straßenverkehr zu automatisieren, sei mit enormen technischen Herausforderungen verbunden, sagte Analyst Eric Heymann. Der Schienenverkehr sei dafür zunächst eher geeignet. Beim Straßenverkehr sei eine Übergangszeit von mehreren Jahrzehnten zu erwarten, in der noch viele vom Menschen gesteuerte oder teilautomatisierte Autos unterwegs seien.

Die Volkswirte der Deutschen Bank sehen die Autohersteller für die Auseinandersetzung mit Wettbewerbern wie Google und Apple gut aufgestellt. Die Industrie verfüge über eine große Anpassungsfähigkeit, neue Anbieter stünden zudem hohen Hürden bei der Autoproduktion gegenüber. Für die Internet-Konzerne sieht die Deutsche Bank eher Chancen im Geschäft mit den Daten, die von autonom fahrenden Autos erzeugt werden.

Staatliche Subventionen sind der Studie zufolge bei der Digitalisierung im Gegensatz zur Elektromobilität nicht nötig. Nach und nach würden die jeweils neuesten Systeme in die aktuellen Modelle eingebaut. Die Preisaufschläge werden Heymann zufolge im drei- bis vierstelligen Eurobereich liegen. Mit den Kosten für die E-Mobilität sei das nicht zu vergleichen.

Alternative Mobilitätsangebote wie Carsharing werden Heymann zufolge deutlich zunehmen. In zehn bis 15 Jahren könnten sie rund fünf Prozent des motorisierten Individualverkehrs ausmachen. Zwar sei das immer noch eine Nische, aber immerhin eine, die Umsätze im zweistelligen Milliardenbereich einbringen könnte. "Das eigene Auto bleibt zunächst der Normalfall." Diesen Satz dürften die Autobauer besonders gern lesen. (dpa/swi)

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