Berlin. Der deutsche Autoindustriestellt sich auf langsameres Wachstum in wichtigen Märkten ein. «Der Gegenwind wird stärker», sagte Matthias Wissmann, der Präsident des Verbands der Automobilindustrie, am Dienstag in Berlin. Er verwies auf weltpolitische und -konjunkturelle Unsicherheiten. In den USA und Westeuropa würden im nächsten Jahr voraussichtlich ein Prozent mehr Neuwagen verkauft, in China zwei Prozent. Nach dem VW-Abgasskandal warnte Wissmann davor, sich von Dieselantrieben abzuwenden, und forderte eine stärkere Förderung von Elektromotoren.
Der deutsche Automarkt werde von 3,17 Millionen Neuzulassungen auf 3,2 Millionen zulegen, was einem Wachstum von rund einem Prozent entspräche. Der Markt sei gesättigt und lebe zum großen Teil davon, dass Firmen ihre Fuhrparks erneuern.
Der VW-Skandal um manipulierte Abgastests bei Dieselfahrzeuge habe noch keine deutlichen Auswirkungen auf den Absatz. «Wir haben keine Anzeichen, dass der Diesel im deutschen Markt einbricht», sagte Wissmann zu Verkaufszahlen bis November. «Dieser Missbrauch hat Vertrauen gekostet - in das betroffene Unternehmen, in die gesamte Branche und nicht zuletzt in die Dieseltechnologie.»