Die deutsche Autoindustrie dürfte auch in diesem Jahr weitere Gewinnrückgänge verzeichnen. "Die deutsche Automobilindustrie ist mitten in der Krise angekommen", sagt Analyst Jürgen Pieper von der Investmentbank Metzler Capital Markets in Frankfurt.
"Die Gewinne der Automobilbranche werden 2019 insgesamt vermutlich deutlich sinken. Für das erste Halbjahr rechne ich noch mit zahlreichen Gewinnwarnungen", sagt Pieper. Insgesamt dürften die Ergebnisse noch einmal um zirka zehn Prozent unter denen des Vorjahrs liegen.
Im vergangenen Jahr hatten große deutsche Hersteller und Zulieferer vor allem unter der Einführung des Abgas- und Verbrauchsstandards WLTP, einem deutlichen Abschwung auf dem wichtigsten Einzelmarkt China sowie dem Zollstreit zwischen dem Land und den USA gelitten. Mitunter gleich mehrfach enttäuschten die Konzerne ihre Anleger mit unerfüllten Gewinnversprechen.
In diesem Jahr drohe zudem Ungemach durch den Brexit und auch weiter durch Dieselgate; das Wohlwollen der Politik bröckle. "Der chinesische Markt dürfte auch im Januar um fünf bis sechs Prozent runtergegangen sein", so der Branchenexperte. Der Zollkonflikt zwischen den USA und der EU könne möglicherweise Milliarden kosten.