Geht es um die Zukunft von Daimlers Stammsitz, findet Frank Deiß drastische Worte. "Das ist so eine Gratwanderung zwischen Erzeugen von Paranoia und Verabreichen von Beruhigungspille", sagt der Werkschef. Ausgerechnet hier - im Nervenzentrum des Autobauers in Stuttgart-Untertürkheim - kann man wunderbar sehen, dass der Weg in die Ära der Elektromobilität auch für finanziell gut aufgestellte Großkonzerne nicht einfach ist.
Das Werk in Untertürkheim hat rund 19.000 Beschäftigten und mehr als 100 Jahre Geschichte im Autobau. Gefertigt werden dort unter anderem Motoren und Getriebe - und genau deshalb machen sich die Leute hier deutlich mehr Sorgen als ihre Kollegen an anderen Standorten.
Was wird aus ihnen werden, wenn das Elektroauto immer mehr an Bedeutung gewinnt und der Verbrennungsmotor womöglich irgendwann ausgedient hat? Seit Wochen verhandeln Betriebsrat und Unternehmen über konkrete Pläne für Untertürkheim, können sich aber nicht einigen.