Sind die Autohersteller Teil des weltweiten Klimaproblems oder vielleicht auch ein Teil der Lösung? Auf der Internationalen Automobilausstellung IAA in Frankfurt werden die drängenden Fragen der künftigen Mobilität verhandelt - aber gleichzeitig müssen die Hersteller gegen den ungünstigen Markttrend auch möglichst viele Autos verkaufen. Umweltschützer wollen Mercedes, BMW und Co. wegen des stetig steigenden Absatzes schwerer SUVs an den Klima-Pranger stellen. Die Hersteller halten mit einer Vielzahl zumeist noch angekündigter Elektromodelle dagegen.
Die dicken SUVs sind auf der geschrumpften IAA immer noch an jeder Ecke präsent. Schließlich wächst das Segment weltweit, und die Firmen verdienen mit größeren Autos mehr als bei den ausgereizten Kleinwagen. Stark umlagert von Fotografen und Kameras ist der neue Defender von Land Rover - die britische Geländewagen-Ikone, die im 21. Jahrhundert auch mit einem "Urban Pack" angeboten wird. Dazu dichtet die Marketing-Abteilung: "Erobern Sie den Großstadtdschungel. Mit dem Urban Pack zieht der Defender in der Stadt mit Stil, Selbstvertrauen und Gelassenheit alle Blicke auf sich."
Brachial geht es auch beim Tuner Brabus aus Bottrop zu, der ohnehin schon teure und schwere Luxuskarossen noch weiter aufrüstet. Die Mercedes-Benz-G-Klasse wird so mit einem 12-Zylinder-Motor auf 900 PS Leistung gebracht. Für 720.000 Euro erhält der geneigte Kunde ein 2,8 Tonnen schweres Auto, das kombiniert 18,9 Liter auf 100 Kilometern verbraucht und so 433 Gramm CO2 pro gefahrenen Kilometer ausstößt.