Mit der Kapazität der Batterie allerdings steht und fällt die Reichweite. Hier müssten Kaufinteressenten gerade bei älteren E-Autos Abstriche machen, meint Holger Ippen: "Die Lebensdauer einer Batterie liegt deutlich unter der eines Verbrennermotors. Auf mindestens 250.000 Kilometer ist ein Benziner oder Diesel ausgelegt, bei einem E-Auto-Akku kalkulieren die Hersteller mit rund 150.000 km."
In etwa diese Laufleistung werde bei den Garantieversprechen als Grundlage für die errechneten 80-85 Prozent Restkapazität angenommen. "Wer beispielsweise über einen gebrauchten Smart nachdenkt, der mit einem neuen Akku eine Reichweite von 130 Kilometern hat, der muss damit rechnen, dass er nur noch knapp 100 Kilometer weit kommt– und im Winter noch weniger", sagt Ippen. Fehle es dann noch an geeigneten Auflademöglichkeiten, bleibe so ein Auto ein Ladenhüter.
Tatsächlich spielen die Reichweite und das Ladenetz mit die wichtigste Rolle, wenn es um E-Autos geht. Das zeigt auch eine Umfrage von "mobile.de" aus dem Januar. "Nicht einmal zwei Prozent der Befragten erachten die aktuellen durchschnittlichen Reichweiten der Stromer als ausreichend", sagt Pierre Du Bois. Für gut 58 Prozent sei die Reichweite entsprechend der wichtigste Aspekt eines E-Autos. Gleichzeitig seien auch über 60 Prozent davon überzeugt, dass die E-Autos in Zukunft mehr Kilometer schaffen und die Ladezeiten kürzer werden. Dann steige auch die Bereitschaft zu einem Kauf.
Martin Weiss rät indes bei der Diskussion über die Batterie zu etwas mehr Gelassenheit. "Nach anfänglicher Skepsis hat sich in der Praxis gezeigt, dass Akkus bei sachgemäßem Umgang sehr robust sind und sich Ängste über die schnelle Zustandsverschlechterung als unbegründet erweisen." Bei normalem Einsatz sinke die Kapazität nur sehr langsam. Lediglich sehr schnelle Be- und Entladevorgänge würden den Akku belasten.