Der Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer nannte den Verzicht auf Tariferhöhungen nachvollziehbar. "Das ist eine gute Lösung auch für die Mitarbeiter." Ein fertiger Masterplan zur Opel-Sanierung sei aber immer noch nicht erkennbar, hier müsse PSA noch deutlich nachlegen.
Größtes Problem für Opel bleibe der schwächelnde Absatz: "Lohscheller braucht einfach mehr Vertriebspower." Dudenhöffer hatte in der Vergangenheit Opel häufig scharf kritisiert, weil der Hersteller überdurchschnittlich viele Fahrzeuge mit Eigenzulassungen und damit verbundenen Preisnachlässen in den Markt drückte. Es ist aber erklärtes Opel-Ziel, nur noch profitable Geschäfte zu machen.
Auch Stefan Bratzel von der Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch Gladbach begrüßte den Kompromiss. Es komme nun darauf an, was Opel daraus mache. Die Marke müsse von ihrem Verlierer-Image wegkommen und profitabel Fahrzeuge verkaufen.
Grundsätzlich könne die Aufstellung Opels als deutsche Marke im PSA-Konzern gelingen. "Dafür braucht man aber eine vernünftige Produktionsbasis in Deutschland, sonst wird das Versprechen des deutschen Engineerings schnell hohl."
Hessens schwarz-grüne Landesregierung zeigte sich erleichtert. Es sei wichtig, dass die Wettbewerbsfähigkeit von Opel gesichert bleibe und die Beschäftigten und ihre Familien eine verlässliche Perspektive hätten, betonten Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne).
Das Entwicklungszentrum Rüsselsheim müsse weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) hätte sich eine bessere Auslastung und breitere Aufstellung des Eisenacher Werkes gewünscht.(Von Christian Ebner, dpa)
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