Am Ostermontag, dem 17. April 2017, wird Ferdinand Piëch 80 Jahre alt. Der Porsche-Enkel und langjährige Konzern- und Aufsichtsratschef von Volkswagen, dessen Wort in Wolfsburg lange Zeit Gesetz war, dürfte im Stillen feiern. Eine große Feier, wie sie vor zehn Jahren in der Autostadt stattgefunden hatte, ist diesmal nicht geplant. Der Jubilar dürfte dazu auch nicht in der Stimmung sein, nach allem, was in den vergangenen zwei Jahren passiert ist. Der Mann, den die Leser der Automobilwoche vor einigen Jahren zum "Autostar des Jahrzehnts" gekürt haben, hat sich von VW verabschiedet.
Den Ausbau des VW-Imperiums sah Piëch als eine Art Lebenswerk. Lange Zeit regierte er erfolgreich von seinem Wohnort Salzburg aus, er war die oberste Instanz, ein VW-"König", der "Alte" wurde er genannt. Doch das Kapitel ist beendet, nach heftigen internen Machtkämpfen. Denn Piëch ist praktisch raus aus VW und der Dach-Holding Porsche SE. Er verkaufte den weitaus größten Teil seines milliardenschweren Aktienpakets, vor allem an seinen jüngerenBruder Hans MichelPiëch (75). Er ist nun der neue starke Mann im Familienclan.