Deutschland und Europa haben eine Spitzenposition bei der Entwicklung des 3D-Drucks. Hinter den USA kommt Deutschland in einer am Montag veröffentlichten Studie des Europäischen Patentamts (EPA) auf den zweiten Platz hinter den USA. Betrachtet man Europa insgesamt, liegt es mit fast der Hälfte aller Patentanmeldungen sogar auf dem ersten Platz.
Europa und insbesondere Deutschland seien beim 3D-Druck in einer guten Position, sagt der Chefökonom des EPA, Yann Méničre. Hier gehe es um den Umbau traditioneller Industrien, erklärte er - und wenn die etablierten europäischen Champions in Feldern wie Luftfahrt, Chemie oder Autobau flexibel genug seien, könnten sie hier ihre Chancen nutzen. Die deutsche Industrie tue dies, mit einer "guten Performance" in allen Segmenten der Wertschöpfungskette.
Für seine Studie hat das EPA die Patentanmeldungen aus dem Bereich 3D-Druck von 2010 bis 2018 ausgewertet. Im Ländervergleich liegen dabei US-Unternehmen mit 5747 Anmeldungen auf dem ersten Platz, dahinter folgt Deutschland mit 3155. Die europäischen Länder - es geht hier nicht nur um die EU - kommen zusammen auf 7863 Anmeldungen, das sind 47 Prozent.
Zwar räumt man auch beim EPA ein, dass eine Zählung von Patenten, die in Europa eingereicht werden, möglicherweise europäische Unternehmen überrepräsentiert, doch der Effekt sei nicht groß, hieß es. Wer ein Patent weltweit schützen wolle, tue dies auch beim EPA.