Anfang letzten Jahres hat VW einen Rückruf gestartet: Alle VW-Diesel mit Manipulationssoftware bekommen ein Update. Die neue Software soll die Autos auf einen legalen Stand bringen.
Jetzt berichtet die Auto Bild in der aktuellen Ausgabe: Es mehren sich Hinweise, dass nach dem Update die Abgasrückführung schneller verschleißen könnte. Dieses Bauteil leitet über ein Ventil einen Teil der Abgase zurück in die Brennräume und senkt so den Stickoxid-Ausstoß. Dabei erhöht sich jedoch der Rußpartikelausstoß; infolgedessen kann es zu Verkrustungen der Abgasrückführung kommen.
Mögliche Folgen: Der Motor schaltet ins Notlaufprogramm oder lässt sich nicht mehr starten. Während VW von Einzelfällen spricht, zeichnet der Düsseldorfer Rechtsanwalt Tobias Ulbrich ein anderes Bild: Allein in seiner Kanzlei seien bei mehr als 50 Mandanten Teile des Abgasrückführungs-Systems unmittelbar oder kurz nach dem Update ausgefallen.
Die Kosten für den Tausch des Abgasrückführungsventils bei VW belaufen sich je nach Modell auf 700 bis 1.700 Euro. In den meisten Fällen zeigt sich VW allerdings kulant und übernimmt die Kosten, auch wenn das Auto schon älter ist. "VW tut alles, um zu verhindern, dass Kundenbeschwerden über mögliche Folgeschäden des Updates in die Öffentlichkeit gelangen", so Tobias Ulbrich. Das nämlich gefährde den Rückruf, den VW unbedingt durchziehen will. Denn wer per Update nachbessern lässt, für den ist die Rückabwicklung des Kaufvertrags viel schwieriger.
Auf Nachfrage des Magazins beteuert VW, das Update habe "keinen negativen Einfluss auf die Funktion und Wirkungsweise des Abgasrückführungs-Systems". Unbeantwortet blieben die Fragen nach vorzeitigem Verschleiß und übermäßiger Verkrustung.
Eine Garantie auf nachgebesserte Autos gibt der Hersteller in Deutschland nicht. Anders in den USA: Hier gewährt VW seinen Kunden auf nachgebesserte Betrugsautos teilweise eine Garantie für elf Jahre oder 260.000 Kilometer ab Auslieferung - auch auf die Abgasrückführung. (ree)
Lesen Sie auch: