Nach dem Start des Klimakabinetts hat ein Bündnis aus mehreren Umwelt- und Verkehrssicherheitsverbänden gefordert, ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen einzuführen. Die Bundesrepublik sei aktuell mit Nordkorea, Somalia und Afghanistan der letzte Flächenstaat ohne generelle Geschwindigkeitsbeschränkung, kritisierte der Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH), Jürgen Resch, am Donnerstag in Berlin und forderte: "Deutschland muss sich endlich einreihen in den Kreis der auch auf den Straßen zivilisierten Staaten."
Dem Bündnis gehören neben der DUH auch die Gewerkschaft der Polizei in Nordrhein-Westfalen, die Verkehrsunfall-Opferhilfe Deutschland, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, der ökologische Verkehrsclub und Greenpeace an. Den Befürwortern geht es zum einen um den Klimaschutz: Mit einem Tempolimit von 120 Kilometern pro Stunde würden sich nach Berechnungen des Umweltbundesamts drei Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einsparen lassen, die DUH geht sogar von fünf Millionen
Tonnen aus.Zum anderen geht es um die Sicherheit. Die Polizeigewerkschaft geht davon aus, dass sich die Zahl der Unfalltoten und Schwerverletzten auf den Autobahnen bei Einführung eines Tempolimits deutlich reduzieren würde. In Dänemark, Österreich oder den Niederlanden sei diess zu beobachten, erklärte der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei NRW, Michael Mertens. "Freie Fahrt für freie Bürger ist ein schöner Spruch", sagte er. "Aber die Freiheit des Einzelnen darf nicht das Sicherheitsgefühl und die Freiheit aller Menschen auf der Autobahn beeinträchtigen."