Der Vorstandschef des Sportwagenbauers Porsche, Oliver Blume, hält die aktuelle Diskussion um den Schadstoffausstoß und die Autoindustrie teils für überzogen. "Teile der aktuellen Debatte um das Automobil sind populistisch und unsachlich", sagte Blume der Zeitung "Welt am Sonntag". So werden aus seiner Sicht die Emissionswerte von Feinstaub, Kohlendioxid (CO2) und Stickoxiden (NOx) vermengt. "Damit tut man weder den Kunden noch der Umwelt etwas Gutes." Allerdings müssten sich die Hersteller auch ihrer Verantwortung bewusst sein. "Wir müssen alles tun, um in Sachen Nachhaltigkeit noch schneller mehr zu erreichen."
"Debatte um das Automobil teils populistisch und unsachlich"
Mit Blick auf die von der Deutschen Umwelthilfe angestoßene Klagewelle gegen deutsche Städte und Gemeinden zur Durchsetzung von Fahrverboten sagte der Chef der Volkswagen-Tochter: "Wir dürfen die deutsche Automobilindustrie nicht verteufeln. Am Ende geht es um rund ein Siebtel aller Arbeitsplätze in Deutschland. Wir wollen ja auch weiterhin eine Zukunft als Wohlstandsnation haben. Das wird nicht gehen, wenn wir den Ast absägen, auf dem wir sitzen."
Zuvor hatten deutsche Automanager bereits mehrfach mehr Sachlichkeit in der Debatte um die Zukunft der Branche angemahnt. (dpa/os)
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