Ist nach der letzten Hauptuntersuchung klar, dass das Auto auf öffentlichen Straßen nicht mehr fahren darf, kommt es zum Schrotthändler oder Verwerter. Oder aber der Besitzer bastelt sich daraus neue Möbel für seine Wohnung. Für Paolo Tumminelli, Designprofessor an der TH-Köln, gibt es unterschiedliche Gründe, sich Möbelstücke aus alten Autoteilen in die Wohnung zu stellen. "Es geht um Stil und um Geschmack, ob ein umgebautes Auto optisch ins Zimmer passt. Aber auch um Kultur. Dass Teile von einem ausrangierten Fahrzeug zu einer neuen Funktion transzendieren, zeigt, dass das Auto einigen Menschen viel bedeutet", sagt er.
Für Tumminelli ist wichtig, dass alte Autos nicht extra zu diesem Zweck verschrottet werden, und auch nachgebaute Skulpturen hält er für unglaubwürdig. "Die Teile sollten schon original sein, sonst verlieren sie ihren Charme und ihre Bedeutung." Für schicke Umbauarbeiten werden meist ikonische Fahrzeuge verwendet. Das sind oft amerikanische Straßenkreuzer mit ausladenden Heckflossen, aber auch kleine Autos wie der Fiat 500, Mini oder VW Käfer. "Das sympathische Design gefällt vielen Menschen, die populären Fahrzeuge passen zumindest in Teilen in viele Wohnungen." Vor allem Modelle der 1950er- und 1960er-Jahre sind beliebt - statt Kunststoff setzten die Autos damals auf Metall und Chromzierrat, innen wie außen.