Es ist ein Spiel mit hohem Einsatz und ungewissem Ausgang: Die deutschen Hersteller stecken Milliarden in Entwicklung und Produktion von Elektroautos. Für die kommenden Jahre haben sie etliche rein elektrische oder Hybrid-Varianten ihrer Fahrzeuge angekündigt.
Ihnen bleibt auch nicht viel anderes übrig, wenn sie nicht die strenger werdenden CO2-Grenzwerte für den Schadstoffausstoß in der EU reißen und mit hohen Strafzahlungen belegt werden wollen. Doch dass die Kunden mitziehen und dann auch in großem Stil Elektroautos kaufen, ist keineswegs garantiert– Diesel-Fahrverbote in großen Städten hin oder her.
BMW kommt deshalb mit einem Positionspapier nach Berlin, in dem der Münchner Konzern von der Bundesregierung deutlich mehr Einsatz für die Elektromobilität fordert. Unter anderem müssten die Steuern für Ladestrom in Deutschland gesenkt und die Kommunen zur Schaffung von kostenlosen Parkplätzen und anderen Vorteilen gezwungen werden. Zudem müsse die EU den Ausbau des Ladenetzes europaweit durchsetzen.
Um die weiter schwache Nachfrage nach Elektroautos anzukurbeln, hat die Bundesregierung bereits die staatliche Kaufprämie bis Ende 2020 verlängert. Diese sollte eigentlich Ende Juni auslaufen, hat die Erwartungen bisher aber nicht erfüllt.
Zwar wurden im Mai laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Deutschland 4630 reine Elektroautos und gut 19.300 Hybride neu zugelassen. Das waren zusammen aber gerade einmal gut sieben Prozent aller Neuzulassungen.
Trotzdem wirft zumindest VW alles zu Gunsten der Elektroautos in die Waagschale. BMW und Daimler hingegen sind etwas zurückhaltender und wollen auch andere Antriebsarten nicht aus dem Blick verlieren.
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