Man findet sie noch, diese Parkhäuser, in denen einem angst und bange wird. Klein, eng, dunkel, an den Pfeilern der abgeschrammte Lack aus Jahrzehnten, in den Ecken Dreck und Pfützen, und im flackernden Neonlicht der Treppenhäuser... Man mag gar nicht drüber nachdenken. Man muss aber auch nicht. Nicht mehr.
Nach 120 Jahren Parkhausgeschichte geht es längst auch (wieder) anders - heller, großzügiger, elektrisiert und digitalisiert, mit Leitsystemen, Vorab-Reservierung und ticketloser Ein- und Ausfahrt - und, wer's mag, gar mit Penthouse-Wohnung oder Beachbar auf dem Dach. Und die Pläne für die Zukunft sind zuweilen kühn. In manchem Konzept ist Parken nur noch Nebensache, das Gebäude eher eine Drehscheibe für Mobilitäts- und sonstige Dienste aller Art. Das Parkhaus hat nicht ausgedient, sagen Experten. Aber es wandelt sich.
Eine Parkgarage in der Denman Street Nummer 6, nicht weit vom Piccadilly Circus in London, gilt als die erste ihrer Art - eröffnet von der City & Suburban Electric Carriage Company vor 120 Jahren, im Mai 1901. Beim britischen Safer Parking Scheme, einer Initiative für sicheres Parken, ist in einem historischen Abriss die Rede von sieben Stockwerken, knapp 1800 Quadratmetern Fläche und Platz für 100 Autos, die von einem elektrischen Aufzug transportiert wurden.