Seit September 2020 steht der ehemalige Audi-Chef Rupert Stadler in München vor Gericht. Betrug durch Verkauf von Dieselautos mit manipulierten Abgaswerten wirft ihm die Anklage vor. Im Prozess aber spielt Stadler bis heute keine Rolle. Im Mittelpunkt der Beweisaufnahme stehen bisher die drei mitangeklagten Motoren-Entwickler.
"Bisher ging es nur um Daten und technische Applikationen", sagte Gerichtssprecher Florian Gliwitzky. Der ehemalige Audi-Motorenchef und spätere Porsche-Vorstand Wolfgang Hatz sowie zwei leitende Audi-Ingenieure sollen ab 2008 mehr als 400.000 Dieselmotoren so manipuliert haben, dass sie Abgastests bestehen, auf der Straße aber mehr Stickoxide ausstoßen. Die beiden Ingenieure haben zumindest weitgehend gestanden, sehen sich aber eher als Befehlsempfänger. Hatz weist jede Beteiligung an Software-Tricksereien zurück. Das sei nach seiner Zeit bei Audi geschehen.
Überraschungen seien von den Technikern im Zeugenstand kaum zu erwarten: Sie schilderten ihre Arbeit. "Sie hatten ja schon im Ermittlungsverfahren ausgesagt", sagte Gliwitzky.