Der US-Elektroautobauer Tesla fährt zwar mittlerweile vergleichsweise beständig Gewinne ein - doch wie nachhaltig das Geschäftsmodell der Kalifornier ist, bleibt weiter fraglich. Außerdem blasen die Konkurrenten immer lauter zur Jagd. Tesla will im Gegenzug die eigene Produktion deutlich ausweiten. Was bei der Firma von Tech-Guru Elon Musk los ist, was Analysten sagen und wie die Aktie zuletzt lief.
Mitten in der Corona-Pandemie hat Tesla 2020 den ersten Jahresgewinn erreicht. Auch im ersten Vierteljahr dieses Jahres gab es weiter schwarze Zahlen - und damit das siebte Quartal in Folge. Es ist aber nicht nur der Verkauf von Autos, der Geld einbringt - bei genauerem Hinsehen ist das Kerngeschäft sogar kaum profitabel. Viel Geschäft kam nämlich aus dem Handel mit Abgaszertifikaten, die andere Autobauer benötigen, um ihre Emissionsbilanz aufzubessern und so gesetzliche Vorgaben etwa in Kalifornien, Europa oder China zu erfüllen.
Im ersten Quartal setzte Tesla mit den Abgasrechten 518 Millionen Dollar um. Da dafür kaum operative Kosten anfallen, dürfte sogar das Gros des Quartalsgewinns von 438 Millionen Dollar aus dem Zertifikatehandel kommen. Außerdem profitierte die Bilanz von einer milliardenschweren Investition in die Kryptowährung Bitcoin, mit der das Unternehmen im Februar Schlagzeilen gemacht hatte.
Der Umsatz zog um nahezu drei Viertel auf 10,4 Milliarden Dollar an - schließlich lieferte Tesla mit 184.877 Autos im ersten Quartal mehr als doppelt so viele Wagen aus wie ein Jahr zuvor. Mit dem Massenmarktmodell Model 3 sieht sich Musk sogar an der Weltspitze vor verkaufsstarken Verbrennern wie dem BMW 3er oder der Mercedes E-Klasse von Daimler.