Es sind Fragen, auf die Millionen Bürger Antworten wollen: Wie sieht eine klimafreundlichere Mobilität aus? Wird Autofahren teurer? Und das Fahren mit Bus und Bahn billiger? Die klimaschädlichen Treibhausgasemissionen müssen dringend abnehmen. Doch eine Regierungskommission hat es nicht geschafft, ein umfassendes Konzept vorzulegen, mit dem die Klimaziele 2030 erreicht werden könnten. Was nun?
Am Zug ist nun vor allem Verkehrsminister Andreas Scheuer. Nach einer Marathonsitzung der Kommission mit einem für viele enttäuschenden Ergebnis geriet der CSU-Politiker ins Kreuzfeuer der Kritik - auch beim Koalitionspartner SPD. Statt die Kommission nach Kräften zu unterstützen, habe Scheuer Denkverbote erteilt, schimpfte SPD-Fraktionsvize Matthias Miersch. Sein Fraktionskollege Sören Bartol kritisierte, nun räche sich, dass Scheuer die Arbeit der Kommission massiv gestört habe.
Scheuer hatte dazwischen gegrätscht, als im Januar Überlegungen in der Kommission zu einem Tempolimit auf Autobahnen sowie höheren Dieselsteuern bekannt wurden. Beides war nie Konsens in der Arbeitsgruppe - aber die Politik hatte dadurch die Gelegenheit die Debatte abzubinden, bevor überhaupt ein Vorschlag auf dem Tisch lag.
Dabei spricht das Gremium aus Industrie, Gewerkschaften, Verkehrs- und Umweltverbänden in seinem Zwischenbericht unter dem Titel "Schlussfolgerung und Ausblick" von einem "erheblichen Handlungsdruck". In zentralen Punkten aber konnte sich die Kommission trotz Marathonsitzung bis in den frühen Morgen nicht einigen - mit den nun erzielten Kompromissen bleibt nach Teilnehmerangaben eine Lücke von 16 Millionen bis 26 Millionen Tonnen CO2 bis 2030.