Vom Lokaljournalisten zum Personalvorstand: Der Aufsichtsrat von Volkswagen hat grünes Licht für die Berufung von Gunnar Kilian ins Top-Management gegeben.
Der 43-Jährige begann einst als Zeitungsredakteur in der Region Wolfsburg/Braunschweig, wo er auch über das Unternehmen vor Ort berichtete.
2006 holte der Betriebsrat ihn ins VW-Stammwerk. Kilian übernahm die Pressearbeit der Belegschaftsvertretung - in einer damals äußerst schwierigen Lage: Die Affäre um illegale Lustreisen von Betriebsräten auf Firmenkosten war da noch nicht ganz abgeklungen.
Er mischte schon früh auch in strategischen Fragen mit, koordinierte etwa Mitarbeiter-Themen bei Porsche oder den schweren Nutzfahrzeugen (Scania, MAN) und wurde dafür Geschäftsführer im Konzernbetriebsrat.
Später war Kilian für die VW-Belegschaftsstiftung weltweit unterwegs, knüpfte Kontakte in die regionalen Vertretungen. Dabei ging es oft nicht nur um "harte" Dinge wie Arbeitnehmerrechte, sondern auch um Bildungs- und Kultursponsoring oder Sozialprojekte wie zur Fußball-WM 2014 in Brasilien.
Vom Internationalen Auschwitz-Komitee erhielt er vor kurzem die Auszeichnung "Gabe der Erinnerung", VW beteiligt sich seit langem am Erhalt und an der Jugendarbeit der KZ-Gedenkstätte.