Deutschland riskiert, sein Klimaziel für das Jahr 2030 nach Berechnungen der Denkfabrik Agora Energiewende zu verfehlen. "Einerseits ist 2021 das Jahr, in dem sich Deutschland die ambitioniertesten Klimaziele in der Geschichte der Bundesrepublik gesetzt hat", erklärte Simon Müller, Deutschland-Direktor bei Agora und einer der Studienautoren. "Andererseits wächst die Umsetzungslücke weiter, die die neue Bundesregierung jetzt dringend mit wirksamen Klimaschutzmaßnahmen schließen muss." Das Papier mit dem Titel "Die Energiewende in Deutschland: Stand der Dinge 2021" liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.
Der Ausstoß klimaschädlicher Gase betrug nach vorläufigen Agora-Berechnungen im vergangenen Jahr 772 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2). Das umfasst wie üblich andere Treibhausgase, die zur besseren Vergleichbarkeit in CO2 umgerechnet wurden. Das bedeutet einen deutlichen Anstieg von 33 Millionen Tonnen im Vergleich zu 2020, als die deutsche Wirtschaft einerseits aufgrund der Corona-Krise schwächelte und andererseits wegen günstiger Wetterverhältnisse besonders viel Strom aus Windenergie erzeugte. Hinzu kamen besonders kalte Monate zum Jahresbeginn 2021.