Die Konjunkturflaute in Deutschland hat die Bundesländer im ersten Halbjahr unterschiedlich hart getroffen - mit Ausreißern nach oben und unten. Nach vorläufigen Daten des Arbeitskreises "Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder" vom Freitag schrumpfte die Wirtschaftsleistung in neun Bundesländern, in einem stagnierte sie, in sechs Ländern stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) preisbereinigt gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Ein weit überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum von 6,0 Prozent wies Brandenburg auf. In Rheinland-Pfalz gab es dagegen ein deutliches Minus von 5,4 Prozent. Bundesweit schrumpfte das BIP um 0,3 Prozent.
Brandenburg boomt dank Tesla und Co
Brandenburg verzeichnete im ersten Halbjahr ein weit überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum im Vergleich zu anderen Bundesländern. Entscheidender Treiber seien die Investitionen der Autoindustrie in die E-Mobilität.
Getragen wurde das starke Wachstum in Brandenburg den Statistikern zufolge vor allem von der Autoindustrie. "Entscheidender Treiber des Wachstums sind die Investitionen der Industrie in die Elektromobilität", teilte die Vereinigung der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg mit: "Hier ist nicht nur Tesla zu nennen" - der US-Hersteller baut seit März 2022 in Grünheide bei Berlin Elektroautos. Viele Zulieferer hätten sich in Brandenburg angesiedelt und bildeten "eine Wertschöpfungskette rund um diese neue Industrie". Dazu gehörten etwa die Produzenten von Batteriematerialien, sagte der brandenburgische Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD).
Bei den prozentualen Veränderungen ist die Wirtschaftsleistung der einzelnen Länder zu berücksichtigen. So lag das BIP von Brandenburg im Jahr 2022 bei 88,8 Milliarden Euro, jenes von Rheinland-Pfalz fast doppelt so hoch bei 171,7 Milliarden Euro. Spitzenreiter Nordrhein-Westfalen kam auf 793,8 Milliarden Euro, ganz Deutschland auf 3,87 Billionen Euro. (dpa-AFX/os)
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