Ungeachtet großer Kritik will der Autobauer Daimler am Mittwoch die umstrittene Erhöhung der Dividende für das Jahr 2020 beschließen lassen. Der Vorschlag des Vorstands um Konzernchef Ola Källenius für die digitale Hauptversammlung in Stuttgart sieht die Ausschüttung von 1,35 Euro pro Aktie vor - die Hälfte mehr als im Vorjahr. Der Antrag dürfte angesichts der Mehrheitsverhältnisse unter den Anteilseignern durchgehen, auch wenn vor allem Nichtregierungsorganisationen vor der Veranstaltung lautstark ihren Unmut kundgetan hatten.
Kritik entzündet sich vor allem daran, dass Daimler im Vorjahr durch Kurzarbeitergeld konzernweit rund 700 Millionen Euro sparte - und nun dennoch die Ausschüttungen erhöht. Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre befand, durch dieses Vorgehen mitten in der Pandemie zeige sich Daimler "ignorant für die gesamtgesellschaftliche Stimmung".